
Forggensee im Allgäu-Lexikon
Ein sehr interessanter Stausee, der jedes Jahr das Ziel von Tausenden von Besuchern ist, ist der Forggensee, der auch Speicher Roßhaupten genannt wird. Hierbei handelt es sich um einen vom Lech durchflossenen Stausee, der sich in der Nähe von Füssen im Königswinkel im Allgäu befindet. Mit einer Fläche von 15,2 Quadratkilometern ist der Forggensee der fünftgrößte See in Bayern. Zwar ist der Forggensee ein künstlich angelegter See, befindet sich aber doch in einem Becken, in dem sich nach der letzten Eiszeit ein weitaus größerer See befand. Als die letzte Eiszeit langsam ihrem Ende zuging, schmolz der Lech-Wertach- Vorlandgletscher von seinem Maximalbestand bei Kaufbeuren zurück. Dadurch türmten sich Geröllmassen im gesamten Voralpenbereich und am Rande der Gletscherzunge auf. Bis heute kann man diese Bewegungen an der Landschaft noch ganz gut ablesen. Durch die Schmelze des Lechgletschers bildeten sich erst Toteismassen, aus denen sich dann der See bildet. Aufgestaut durch den Moränenwall am Nordende des heutigen Forggensee, bildete sich hier ein 60 Quadratkilometer großer See, der Füssener See. Aufgrund der Ton-Schilf- Ablagerungen aus dem Gletscherschmelzwasser wurde das Seebecken schnell angefüllt und der Füssener See verlandete schnell. Im einstigen Seegrund sind nur noch kleinere Seen erhalten geblieben, wie der Bannwald-, Hopfen- Schwansee- und der Weißensee. Zum Ende des 19. Jahrhundert begann man mit den ersten Planungen zur Nutzung der Wasserkraft und so kaufte die Firma Siemens & Halsekie im Jahre 1898 Grundstücke im Bereich des Lechdurchbruchs bei Roßhaupten. Allerdings wurde hier zunächst keine Wasseranlage gebaut, denn der Erste Weltkrieg und die wirtschaftlich schweren Jahre nach dem Krieg verhinderten eine Realisierung. Durch die Gründung der Bayerischen Wasserkraftwerke AG kam es im Jahre 1940 zu einer Wiederaufnahme des Projektes. Jedoch dauerte es bis zum Jahre 1951, bis man endlich mit dem Bau der Talsperre begann.